Die Bedeutung der Selbsthilfe hat in den letzten 30 Jahren immer mehr zugenommen. Für die professionellen Akteure ist der Wert und Nutzen der Selbsthilfe für die Sozial- und Gesundheitsversorgung unumstritten und von Horst Seehofer in seiner Zeit als Bundesgesundheitsminister als vierte Säule des Gesundheitswesens beschrieben worden.
Alois Glück, der Fraktionsvorsitzende der CSU in Bayern, bezeichnete 1999 in Mühldorf Selbsthilfe sogar als das „Herzstück der modernen Bürger- und Sozialkultur“. Selbsthilfe wird in Bayern jedoch über alle Parteien hinweg geschätzt und anerkannt.
Gerade im 21. Jahrhundert, unter den Vorzeichen einer unübersichtlichen, digitalisierten Welt, die im gleichen Maße weitweite Vernetzung fordert, ist der einzelne Mensch häufig überfordert und vereinsamt.
Die Krise in der Wirtschaft und das Zusammenbrechen der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland verunsichert und hinterlässt Lücken in der Versorgung. Selbsthilfe reagiert auf die Veränderungen in unserer Gesellschaft und greift aktuelle Themen unverzüglich und unbürokratisch auf. Selbsthilfe setzt an einer sozialen Notlage an, um durch Selbstverantwortung und kleine soziale Netzwerke den Einzelnen, die Gruppe und letztendlich das Gemeinwesen zu stärken.